ADFC-Fahrradklima-Test 2024
Stade und Buxtehude bekommen schlechte Bewertungen
Beim am 17.06.2025 im Bundesverkehrsministerium vorgestellten
ADFC-Fahrradklima-Test 2024 findet sich Stade erneut im letzten
Viertel der Bewertungen. Im Bundesvergleich erreichte Stade nur
Platz 346 von 429 Städten der Kategorie 20.000 bis 50.000 Einwohner,
im Landesvergleich Platz 49 von 59. Insgesamt haben 161 Stader und
Staderinnen an der bundesweiten Befragung teilgenommen und ihrer
Stadt im Durchschnitt die Schulnote 4,2 also etwas schlechter als
„ausreichend“ gegeben. Unzufrieden sind Stades Radfahrerinnen und
Radfahrer vor allem mit dem Zustand, insbesondere der Breite und
Beschaffenheit der vorhandenen Wege sowie ihrer Reinigung und
dem Winterdienst, so dass das Fahren auf Radwegen nur mit 4,7
bewertet wurde. Die Ampelschaltungen für Radfahrer bekamen eine
glatte 5.
Vergleichsweise positive Bewertungen gab es für die Erreichbarkeit
des Stadtzentrums (2,8), die Öffnung von Einbahnstraßen in
Gegenrichtung (3,4), die Wegweisung (3,6) und die Fahrradförderung
in jüngster Zeit (3,8).
Buxtehude bekam eine Gesamtnote von 4,34 und landete damit noch
hinter Stade auf Rang 381. Negativ wurden die Bereiche Sicherheit
(4,6) und Komfort (4,7) bewertet, wobei auch hier die
Ampelschaltungen besonders negativ (5,2) auffallen und außerdem
die Führung an Baustellen (ebenfalls 5,2). Relativ gute Noten gab es
für die Punkte „Radfahren durch Alt und Jung“ (2,9) und
Erreichbarkeit des Stadtzentrums (3,0).
Der ADFC Stade fordert, die Radverkehrsförderung konsequent
fortzusetzen, die Radwege entlang der vielbefahrenen Hauptstraßen in
einen regelkonformen Zustand zu bringen und bei den
Ampelschaltungen die ständige Benachteiligung des Radverkehrs zu
beenden.
Der Vorsitzende des ADFC Stade, Stefan Heiland sagt:
„Fahrradfreundlichkeit in der Stadt ist ein Gewinn an Lebensqualität für alle,
denn Radfahren reduziert die Lärm-, Feinstaub- und Abgasbelastung,
fördert die individuelle Gesundheit und schont das Klima. Stade hat
deutliches Potential, fahrradfreundlicher zu werden. Neben der
Verbesserung der Fahrradinfrastruktur können einfache Maßnahmen, wie
konsequente Falschparkerkontrolle gegen zugeparkte Radwege, mehr
Tempo 30 und radgerechte Ampelschaltungen dazu beitragen, den
Radverkehrsanteil am Verkehrsaufkommen zu erhöhen. Der Umstieg auf
das Fahrrad darf kein Abstieg sein, bei dem man sich zu einem
Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse degradiert fühlt.“
ADFC-Fahrradklima-Test bundesweit mit 213.000 Teilnahmen
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zur
Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC
alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums
durchgeführt und fand 2024 zum elften Mal statt. Rund 213.000
Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt,
21 Prozent davon ADFC-Mitglieder. 1.047 Städte kamen in die Wertung.
Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt,
wie gut die Radwege sind und wie man das Miteinander im Verkehr
empfindet. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden, müssen pro
Kommune mindestens 50, bei größeren Städten mindestens 75
beziehungsweise 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen. Die Ergebnisse
des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und
können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu
verbessern.
Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 240.000
Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und
Radfahrer in Deutschland und weltweit. Die detaillierten Ergebnisse des
ADFC-Fahrradklima-Tests 2024 finden Sie auf www.fkt.adfc.de.
Stefan Heiland
ADFC Stade
Eichenweg 14b
21709 Burweg